Ein Treffen mit der „Strombewegung“

Wunder kann der Geschäftsführer der Strombewegung GmbH, Dr. Johannes Voges, bei seinem Treffen mit dem FDP Stadtverband Barsinghausen/Seelze im Deutschen Haus in Egestorf auch nicht versprechen. Die direkte Leitung vom lokalen Öko-Strom-Produzenten zum Endverbraucher in der Region ist nicht möglich. Der Strom aus der regionalen Biogasanlage, aus dem Windrad oder der Photovoltaikanlage wird genauso in das Verbundnetz eingespeist wie der Strom aus einem Kohle- oder Kernkraftwerk. Trotzdem beschreiten Voges und sein Partner Dr. Jan Scheffczyk mit ihrem Startup-Unternehmen konsequent einen anderen Weg in der Energiewirtschaft. Über ihr Internetportal verbinden sie die Verbraucher mit den Ökostromproduzenten aus der Region. Der Kunde kann sowohl die lokal produzierte Strommenge beobachten als auch den eigenen Verbrauch über eine 15-Minuten-Messung. Auf diese Weise erhält er eine exakte Gegenüberstellung von regionalem Angebot und individuellem Strombezug. „Wir analysieren den individuellen Verbrauch und weisen auf Möglichkeiten zur Einsparung hin“, erklärt Voges.

Voges und Scheffczyk wollen damit Verständnis für die Zusammenhänge regenerativer Stromproduktion fördern und ein regionales Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Klimaschutzziele könnten den Bürgern auf diese Weise besser vermittelt werden: „Energiewende wird greifbar“.

Das Calenberger Land ist eine Region mit dem Potential, sich autark aus regional erzeugtem Ökostrom versorgen zu können. Mit einer ausreichenden Anzahl von Biomassekraftwerken ließe sich z.B. die notwendige Grundlast erzeugen. Ergänzt um Strom aus Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft könnte ein Mix entstehen, der die Region unabhängig machen würde. Stromproduktion und -verbrauch für eine Region besser planen und steuern zu können, das ist das Ziel der Strombewegung. Ein Konzept, das die Kommunalpolitik genau beobachten und partnerschaftlich begleiten sollte.

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